Angefangen
hat in Effeld der Einsatz vor mehr als 80 Jahren mit einer
"Wasserwacht". Die Rur, damals noch das ungebändigte Kind der Eifel,
machte den Anliegergemeinden im Herbst, Winter und Frühjahr viel zu
schaffen. Starke Regenfälle und vor allem die Schneeschmelze in der
Eifel brachten regelmäßig Hochwasser. Die Männer der damaligen
Wasserwacht patrouillierten am Schutzdamm und beobachteten das
Ansteigen der Fluten, um notfalls die Bürger zu warnen. Als dann in den
20er Jahren die Waldbrände zunahmen, gründeten die Effelder eine
Bürgerwehr. 25 beherzte Männer legten den Grundstein für eine
Feuerwehr. Mit guten Absichten konnte man keinen Brand löschen, dazu
brauchte man eine Brandspritze. Vorhanden war eine alte Handspritze mit
25 m Schlauch. In Vlodrop, einen Steinwurf weit von Effeld entfernt,
auf holländischer Seite, war man dabei eine Brandwehr zu gründen. Die
Ausrüstung war zwar vorhanden, aber keiner im Ort wollte in die
Brandwehr einsteigen. So kauften die Effelder die Ausrüstung für "einen
Appel und ein Ei".Damals waren die Effelder im "Nebenberuf" Schmuggler,
und es war ganz natürlich, daß auch die gesamte Ausrüstung bei Nacht
und Nebel über die Grenze geholt wurde.
Der damalige Bürgermeister, Julle Franz, wußte nicht nur mit dem
Federhalter, sondern auch mit Nadel und Zwirn umzugehen. Von ihm
geschneidert, präsentierten sich bald die Wehrmänner in schmucker
Uniform. Das Geld dazu spendeten die "hohen Herren" von Haus Effeld und
Schloß Elsum. Vieles aber verdienten sich die Wehrleute selbst durch
Theateraufführungen hinzu. "Die Räuberbraut" und "Die Tränen einer
Mutter" ließen die Kasse klingeln. Die Gemeinde selbst hatte nicht viel
und gab noch weniger.
Unverdrossen übten die Effelder Wehrleute ihre Einsätze. Das war nichts
für schwache Kerle, es ging mit preußischem Drill, mit Antreten,
Abzählen, Ausrichten und mit Parademarsch zu; und das an jedem Sonntag
früh um 5.00 Uhr.
Der zweite Weltkrieg setzte der Effelder Wehr ein Ende. Zwölf Effelder
Mädchen und Frauen übernahmen kurz entschlossen die Aufgabe der
eingezogenen Männer. Sie wußten bald mit Spritze und Schlauch umzugehen.
Ihr gehörten folgende Frauen an:
Adele Louis, Marie Preuß, Maria Heffels, Maria Roubrocks, Maria Domsel,
Elfriede Deklerk, Änni Murhoff, Karoline Meyer, Emilie Niederhausen,
Maria Linden, Maria Lahr, Adele Gonschorek und Änni Kranz.
Die Feuerwehr Effeld wurde 1932 gegründet; die Ausbildung und Führung
übernahm Peter Caron "Belle Pit", er war von 1932 - 1937
Löschgruppenfüher und wurden 1937 zum Amtswehrführer bestellt. Dieses
Amt führte er bis 1948 aus.
Nach bestandener Prüfung zum Brandmeister wurde Fritz Langerbeins zum
Löschgruppenführer bestellt. Dieses Amt bekleidete er von 1937 - 1946.
Der Neuaufbau der Wehr lag in den Händen von Gerhard Geiser, der als
Brandmeister von 1946 - 1957 die Geschicke der Wehr leitete. Die Wehr
wurde zu größeren Waldbränden im Effelder und Ophovener Wald
eingesetzt. Das Feuer mußte mit Brandpatschen und Reisig bekämpft
werden.
Die Zeiten für die Wehr war besser geworden. Ausrüstungsgegenstände und
Uniformen konnten schneller beschafft werden. Johan Caron hat die
Feuerwehrschule in Warendorf besucht und diese mit Erfolg
abgeschlossen. Er wurde zum Löschgruppenführer bestellt, er leitete die
Löschgruppe von 1956 - 1975, bis Wilfried Küppers die Aufgabe des
Löschgruppenführers übernahm. Er hat mehrere Lehrgänge mit Erfolg
abgeschlossen. Nach bestandener Prüfung zum Zugführer hat Küppers seit
Februar 1985 die Aufgabe des Zugführers (Effeld, Ophoven und Birgelen)
übernommen.
Die Wehr hat seit Juni 1969 die Löschgruppenfahrzeug und eine neues
Gerätehaus, das im Kastellweg steht. 1982 hat die Löschgruppe am 28.
und 29. August ihr 50-jähriges Jubiläum gefeiert.
Am 03. Oktober 1983 hatte die Löschgruppe das Glück, ein neues
zusätzliches Tankfahrzeug, ein TLF 8/18 einzuweihen. 1984 hat die
Löschgruppe in Eigenleistung einen Abstellraum am Gerätehaus angebaut.
Nach vielen Gesprächen mit der Stadtverwaltungkonnte im Oktober 1995
mit dem nächsten Erweiterungsbau am Gerätehaus begonnen werden.
Von der Stadt Wassenberg wurden 35.000 DM zur Verfügung gestellt. Die
Arbeiten wurden von den Kameraden der Wehr geleistet. Nach ca. 2.150
freiwilligen Arbeitsstunden kann am 27. Oktober 1996 der
Erweiterungsbau feierlich eingesegnet werden und von der Stadt
übernommen werden.
Heute
hat die Löschgruppe Effeld einen anerkannten Platz in der Feuerwehr der
Stadt Wassenberg eingenommen. Gemeinsame Ausbildung, zentrale Führung
und eine hohes Maß an Selbständigkeit für jede Löschgruppe sind
lobenswerte Richtung in der Stadtfeuerwehr.
Die Eigenständigkeit der Löschgruppe Effeld mit ihrem
Löschgruppenführer, mit eigenem Gerätehaus und Fahrzeugen sichern die
Schlagkraft. Die Männer haben Freude und Interesse am freiwilligen
Dienst. Die Feuerwehr ist aus dem Dorfleben nicht wegzudenken.
Sie führt jährlich die Sammlung und den Martinszug durch, leistet
Brand- und Sicherheitswachen; kurz gesagt: Die Feuerwehr ist für alles
da.
Der Wahlspruch ist:
Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr
(Dieser Bericht wurde am 20. September 1996 von Wilfried Küppers verfasst.)
Eine aktuelle Fassung folgt in K ürze! |